Erste
Nachweise von Besiedelung des Raumes Fulda lassen sich schon aus der
Steinzeit finden. Dank der umfangreichen Forschungen des Prof. Dr.
Joseph Vonderau, nach dem auch das heutige
Vonderau Museum benannt ist, gibt es einige
Erkenntnisse über die Vor- und Frühgeschichte der Region.
Nachdem in der Bronzezeit die Besiedlung intensiver geworden war, (was
aufgrund von gefundenen Hügelgräbern aus der mittleren
Bronzezeit nachgewiesen wurde), entstand ca. 500 v.Chr auf der
Milseburg eine bedeutsames keltisches Zentrum, von dem auch heute noch
Spuren zu sehen sind.
Für das Stadtgebiet Fuldas geht man heute von einer Besiedlung im
ersten Jahrhundert nach Christus aus.
Über die Siedlung, die auf dem heutigen Stadtgebiet Fuldas
entstanden war gibt es leider keine gesicherten Erkenntnisse. Ganz
unbedeutend kann sie aber nicht gewesen sein, denn ungefähr im
Bereich des heutigen Domplatzes fand man die Grundmauern eines Hauses
im römischen Stil, bei dem es sich um einen frühen
fränkischen Königshof gehandelt haben könnte. Auch die
Überreste eines frühen Kirchenbaus wurden gefunden. Bei
Ankunft der späteren Missionare war diese Siedlung allerdings
zerstört, wahrscheinlich um das Jahr 700 bei einem Einfall der
Sachsen.
Im
Jahre 744 wurde von Sturmius, einem Schüler des Bonifatius, das
Benediktinerkloster in Fulda gegründet. Sturmius begab sich auf
Reisen und besuchte insbesondere die Benediktinerabteien in Italien, wo
er das Leben und Wirken der Mönche studierte. Nach seiner
Rückkehr im Jahr 748 gründete Sturmius mit seinen neuen
Erfahrungen eine Klosterschule, die erste
Priesterausbildungsstätte in Fulda. Das Kloster entwickelte sich
rasch und konnte vor allem dadurch an Bedeutung gewinnen, dass
Bonifatius im Jahre 751 die Exemtion des Klosters, das heisst seine
Unabhängigkeit von der Gerichtsbarkeit der örtlichen
Bischöfe erwirken konnte. 774 folgte durch Karl den großen
die Verleihung der Immunität, das Kloster wurde zum Reichskloster.
Bonifatius, der 754 (oder 755) auf einer
Missionsreise nach
Friesland ermordet wurde, fand seinem Wunsch entsprechend seine letzte
Ruhe in Fulda. Noch heute wird hier in seinem Andenken am 05. Juni, dem
Tag seiner Ermordung, das
Bonifatiusfest gefeiert.
Vor allem das Kloster entwickelte sich auch weiterhin rasch und wurde
im frühen Mittelalter zu einem bedeutenden Zentrum der
Wissenschaften mit einer umfangreichen Bibliothek. Von dieser Bedeutung
zeugte auch die um 800 erbaute, nach dem erbauenden Abt benannte
Ratgar-Basilika, der seinerzeit größte Kirchenbau
nördlich der Alpen.
Die Siedlung Fulda erhielt 1019 das Marktrecht und wird 1114 das erste
mal als Stadt erwähnt. Das eigentliche Stadtrecht erhielt die
Siedlung aber wohl erst 1208.
1170 erhielten die Äbte von Fulda den Titel eines
Reichsfürsten.